Kuyper, Sjoerd: Robin und Schnuff
Geschichten zum Vorlesen / Sjoerd Kuyper. Mit farb. Ill. von Marije Tolman. Aus dem Niederländ. von Eva Schweikart. – Stuttgart: Gabriel, 2015. – 279 S. : Ill. (farb.)

Textprobe_Rezension_Robin-und-SchnuffRobin bekommt eine Schwester und verliert eine Urgroßoma, besucht mit seinem Opa seinen ersten Gottesdienst, entdeckt das Verlieben und zieht in ein neues Haus. (Ab 5 J.)

Drei große Entdeckungen geben dem Vorlesebuch seine grobe Struktur: „Robin und Suse“, „Robin und Gott“ (Einzelveröffentlichung 1997) und „Robin ist verliebt“. Suse ist Robins kleine Schwester, die in ihren ersten Stunden noch reichlich verschmiert ist, aber trotzdem einen Kuss bekommt. Gott kommt mit Opa in Robins Leben, denn Robins Eltern glauben nicht an Gott. Dieses Thema bleibt der einzige Streitpunkt in dieser Familie, in der die Kleinsten ernst genommen werden und die Großen manchmal ganz albern sind. Im dritten Teil entdeckt Robin das Verlieben, ein Zustand, „als wären alle Knochen aus Joghurt“. Dass auch der Tod zum Leben gehört und wie tröstlich Erinnerungen sein können, erfährt Robin, als Urgroßoma Öhmchen stirbt. Begleitet wird er bei all seinen Erlebnissen von Schnuff, seinem rosa Kuscheltier.

Geschrieben sind die 60 Geschichten in guter Vorleselänge, sprachlich einfach, aber alles andere als langweilig. Begleitet werden sie von bunten, herrlich unzensierten Illustrationen – zum Beispiel von einem Kackehaufen im Backofen. Ein Buch, in dem Leben gelernt und entdeckt werden darf, in einer Familie, in der das Glück zu wohnen scheint. Sehr empfehlenswert für alle Bibliotheken. Zum Vorlesen ab 5.

veröffentlicht in: bn.bibliotheksnachrichten, Magazin des Österreichischen Bibliothekswerkes